Marketing-Content übersetzen: einige Überlegungen, die beachtet werden sollten
Unternehmen überall auf der Welt investieren viel Zeit und Mühe in ihre Ideen und Produkte. Konzentrieren sich diese zunächst nur auf den regionalen Markt, so steht spätestens nach den ersten großen Erfolgen auch die Tür zur Erschließung der internationaler Märkte offen. Um mit den neuen Kunden zu kommunizieren, müssen jedoch bisherige erfolgreiche Ideen und Konzepte zunächst in die unterschiedlichsten Sprachen übersetzt werden. Ein Mammutprojekt, das ordentlich geplant sein will.
Marketing-Übersetzungen: 5 Schlüssel zum Erfolg
Den nationalen Erfolg auch auf das internationale Parket zu übertragen ist nicht einfach. Vor allem bei der Übersetzung des Marketing-Contents warten zahlreiche Stolpersteine – fünf davon, und die die Wege sie zu umgehen, folgen jetzt.
1. Kritischer Umgang mit dem Original-Content
Nur weil eine Marketing-Idee in der Heimat gut funktioniert, heißt das nicht, dass das Konzept auch international durchstarten wird. Vor der Übersetzung sollten Sie sich daher kritisch mit dem vorhandenen Content auseinandersetzen und überlegen, ob Sprache, Inhalte, Bilder und Tonalität auch für das gewünschte Zielpublikum im Ausland geeignet sind.
Nur selten gibt es universelle Konzepte, die weltweit funktionieren. Bestehende Inhalte können von einem echten Experten jedoch so modifiziert werden, dass sie auch internationale Erfolge ermöglichen. Ein wichtiger erster Schritt im Übersetzungsprozess, der vor allen anderen erfolgen muss.
2. Machen Sie sich mit Ihrem internationalen Zielpublikum vertraut
Welche Personengruppen möchten Sie im Ausland vorrangig ansprechen oder für Ihr Produkt begeistern? Konzentrieren Sie sich beispielsweise auf junge Menschen oder doch eher auf die ältere Generation? Wollen Sie Akademiker oder die „einfache Hausfrau von nebenan“ ansprechen?
Das Publikum bestimmt die Sprache ihres Marketingkonzepts. Von daher ist es ungemein wichtig, Marketingbotschaften auf diese Zielgruppe abzustimmen. Das kann sich auf die gewählte Sprache, Bildmaterial und viele weitere Details auswirken und bildet deshalb das Fundament für den Übersetzungsprozess.
3. Zeit und Finanzierung
Marketing-Content zu übersetzen mag in der Theorie nicht kompliziert klingen. In der Praxis wird Ihnen jedoch schnell bewusst, dass diese Unterfangen viel Geduld und Zeit verlangt. Zumindest, wenn Sie Wert auf Qualität legen und Ihr Unternehmen professionell präsentieren wollen.
Vergleichen Sie die Übersetzung von Marketing-Content nicht mit der „einfachen“ Übersetzung von Texten oder Dokumenten. Die Arbeit ist äußerst facettenreich, denn: Marketing-Content ist ein allumfassender Begriff. Sie müssen nicht nur „Offline-Material“, wie beispielsweise Flyer übersetzen, sondern auch alles, was den Onlinebereich angeht, anpassen – von Webseiten-Inhalten bis Social Media Profile gibt es hier viel zu tun.
Bei so viel verschiedenen Punkten, an denen Ihr Übersetzer-Team ansetzen muss, ist es sinnvoll einen Leitfaden zu erstellen. Insbesondere, um bestimmte (wichtige) Wörter, wie Teile des Werbeslogans in allen Kanälen identisch zu übersetzen. Nur so bleibt die Übersicht und ein einheitlicher Stil gewahrt – auch bei großen Teams.
4. Vorsicht bei Werbeslogans und Keywords
Die Erfahrung international erfolgreicher Unternehmen zeigt, dass globale Slogans – also Slogans, die in jedem Land in gleicher Sprache genutzt werden – echte Raritäten sind. In der Regel ist es notwendig, dass auch diese übersetzt werden, um dem internationalen Publikum die Botschaft zu vermitteln.
Das Problem: Eine reine wortwörtliche Übersetzung ist dabei nicht immer der richtige Weg, weil selbst Fantasienamen im Ausland eine (negative) Bedeutung haben können. Daher ist es häufig nötig, die Werbesprüche im Rahmen der Übersetzung und Lokalisierung zu ändern oder zumindest leicht anzupassen.
Das gilt übrigens auch für Keywords bei SEO-Übersetzungen – hier einfach auf das zu setzen, was national funktioniert, könnte im Ausland schnell zur Sackgasse werden. Das Suchverhalten der Menschen zählt hier, sodass die wichtigen Keywords für den neuen Markt mehr oder weniger stark abweichen können.
5. Sichten Sie die Ergebnisse möglichst frühzeitig
Machen Sie sich bereits früh ein Bild von den Fortschritten des Übersetzer-Teams. So stellen Sie sicher, dass sich alles in die gewünschte Richtung bewegt. Bis zur kompletten Fertigstellung zu warten, schafft meist nur zusätzliche Probleme, denn: Eine Überarbeitung des Materials ist sehr zeitintensiv. Zeit, die Sie in andere wichtige Dinge investieren können, wenn Sie frühzeitig eingreifen.
Ein festes Regelwerk für die (Online und Offline) Content-Übersetzung gibt es zwar nicht, dafür jedoch einige Vorgehensweisen, die Ihnen und Ihrem Team den Prozess erleichtern. Dabei ist die Übersetzung selbst fast schon die kleinste Arbeit. Viel wichtiger ist die Vorbereitung – orientieren Sie sich dabei einfach an unseren oben genannten fünf Tipps.