Die unterschiedlichen Disziplinen des Dolmetschens
Auch wenn die Ausbildung eines Übersetzers und eines Dolmetschers anfangs die gleiche ist, bereits nach kurzer Zeit gehen die jeweiligen Anforderungen weit auseinander und so werden auch bei der Ausbildung andere Schwerpunkte gesetzt. Doch auch innerhalb der Dolmetschungsbranche gibt es große Unterschiede, die durch die unterschiedlichen Möglichkeiten wie eine Dolmetschung durchgeführt werden kann, entstehen.
Eine Zuordnung ist oft keine Einfachheit
Bei Übersetzern spricht man von Spezialgebieten in puncto Themenbereiche, also Medizin, Technik, juristisch etc. Bei Dolmetschern definieren sich die Spezialgebiete durch die verschiedenen Dolmetschungsdisziplinen.
Grundsätzlich gibt es derer 2 Hauptkategorien mit einigen Unterkategorien, wobei zu sagen ist, dass die Grenzen zwischen den einzelnen Methoden häufig verschwimmen und ineinander übergehen. Man kann sogar soweit gehen und hinterfragen, ob es tatsächlich 2 Hauptdisziplinen sind und nicht gar 3, je nach subjektiver Definition.
Als Beispiel hierfür kann etwa das sogenannte Gebärdendolmetschen genannt werden, das für viele Translationswissenschaftler mehr eine Unterkategorie des Simultandolmetschens ist. Andere Translationswissenschaftler sehen das allerdings anders und reden hier von einer eigenständigen Dolmetschungsmethode.
Sie sehen also, selbst die absoluten Koryphäen der Translations- und Sprachwissenschaft sind sich hier nicht einig. Bleiben wir also bei den allgemein anerkannten Hauptdisziplinen und deren Untergruppen. Diese wären:
- Simultandolmetschen inklusive Flüsterdolmetschen (Kofferdolmetschen) oder Gebärdendolmetschen
- Konsekutivdolmetschen inklusive Verhandlungsdolmetschen
Die Simultandolmetschung
Dies ist die schnellste und auch von der breiten Öffentlichkeit am meisten bewundertste Art des Dolmetschens. Die Ansprache des Redners und die Dolmetschung passieren hier gleichzeitig, also simultan. Das bedeutet, dass der Dolmetscher den vorangegangenen Satz des Redners dem Zuhörer dolmetscht, während er bereits den nächsten Satz des Redners hört.
Es gibt für den Dolmetscher also kaum Möglichkeit, über das gehörte Nachzudenken, da die Zeit zwischen der Aussage des Redners und der Dolmetschung enorm eng ist. Die Simultandolmetschung verlangt ein hohes Maß an Flexibilität und Konzentration, weshalb solche Dolmetschungen üblicherweise auch zu zweit im Team durchgeführt werden.
Eine Unterkategorie der Simultandolmetschung ist die Flüsterdolmetschung oder Kofferdolmetschung. Hierbei sitzt der Dolmetscher nicht in einer schalldichten Kabine und spricht über Kopfhörer zu den Zuhörern, sondern er sitzt mit seinem „Flüsterkoffer“, einem Hilfsinstrument hinter den Zuhörern (üblicherweise 4-6 pro Dolmetscher) und flüstert ihnen ins Ohr.
Die Konsekutivdolmetschung
Konsekutivdolmetschungen sind der große Gegenpart zu Simultandolmetschungen. Hier spricht erst der Redner, während sich der Dolmetscher schriftliche Aufzeichnungen und Notizen macht. Nach einigen Minuten (oder der ganzen Rede, je nachdem wie lange die Rede dauert) endet der Redner und der Dolmetscher beginnt mit der Dolmetschung.
Hierbei kommt es weniger auf Flexibilität an als auf die Gabe, nicht nur den Inhalt, sondern auch den Stil des Redners zu treffen. Hier stehen sprachlich perfekt ausformulierte Sätze und fachgerechte Ausdrucksformen im Vordergrund.
Eine Unterkategorie hierzu ist das sogenannte Verhandlungsdolmetschen, wobei der Dolmetscher eine besonders objektive Rolle einnimmt und zwischen zwei Parteien – üblicherweise Geschäftspartner – vermittelt.
Egal um welche Disziplin des Dolmetschens es sich handelt, jede hat seine Schwierigkeiten und Eigenheiten. Wichtig ist, hier auf qualifizierte und ausgebildete Dolmetscher zurückzugreifen. Wie man diese erkennt? An nachweisbarer langjähriger Erfahrung und einem genauen Studium seines Lebenslaufs. Oder Sie wenden sich an ein professionelles und seriöses Übersetzungsbüro wie Translate Trade.