Gebärdensprachdolmetscher: Dolmetscher für Gehörlose
Viele Menschen wissen gar nicht, dass es neben Dolmetschern für Lautsprachen auch Dolmetscher für Gehörlose gibt. Diese sogenannten Gebärdensprachdolmetscher sind Profis auf dem Gebiet der nonverbalen Verständigung und beherrschen die Gebärdensprache perfekt.
Gebärdensprachdolmetscher sind für Gehörlose ein wichtiges Medium der Kommunikation. Ihr gesamter Alltag gestaltet sich schwieriger als jener von Hörenden, weil sie immer auf spezielle Technik oder auf Dolmetscher angewiesen sind.
Es gibt keine universelle Gebärdensprache
Die Gebärdensprache selbst ist schwierig zu erlernen, da sie sehr komplex und deshalb nur von wenigen Menschen gesprochen wird.
Daher zählt sie auch zu den Minderheitensprachen. Obwohl viele Menschen annehmen, dass es nur eine universelle Gebärdensprache gibt, unterscheidet sich diese von Land zu Land (z.B. Österreichische Gebärdensprache (ÖGS), Deutsche Gebärdensprache (DGS), American Sign Language (ASL) usw.)
Sogar Dialekte gibt es in den verschiedenen Gebärdensprachen. Es ist deshalb umso wichtiger für Gehörlose, einen geeigneten Dolmetscher zur Seite zu haben, der Experte für die jeweilige Zeichensprache ist.
Gebärdensprachdolmetscher: Immer mehr gefragt
Diese Experten begleiten Gehörlose dann auf Ämtergänge, zum Arzt, ins Spital oder auch zu Vorlesungen. Selbst im TV sind diese Dolmetscher ab und an präsent, wenn sie etwa politische Reden oder große Pressekonferenzen dolmetschen. Die Ausgaben für solche Einsätze werden in bestimmten Fällen sogar von den Behörden beglichen oder von Gemeinden und Magistraten getragen.
Da die Qualität solcher Dolmetschungen immer mehr an Bedeutung gewinnt, werden an vielen österreichischen Hochschulen Gebärdensprachdolmetscher ausgebildet, die dadurch perfekte Kenntnisse der ÖGS erwerben können. In der Zwischenzeit wurden sogar eigene Bachelor- und Masterstudiengänge aufgebaut.
Eine gute Ausbildung ist für diese Expertinnen besonders wichtig, da sie als sprachliches Medium für Gehörlose dienen und ihnen damit die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermöglichen.