Personen analysieren Diagramm mit Social Media Icons - Vektor Illustration Social Media Posts

Social Media Posts – So treffen Sie den richtigen Ton

Den Social Media-Kosmos zu betreten, kann viel Überwindung kosten. Was soll ich schreiben, damit es auch gelesen wird? Wie soll ich schreiben, damit die User schmunzeln, staunen, kommentieren? Welche Fotos poste ich, damit mein Unternehmen gut ankommt? Wenn Sie planen, mit Ihrem Unternehmen „social“ zu werden, schwirren viele Fragen im Raum – man will ja schließlich einen guten (ersten) Eindruck hinterlassen. Ähnlich wie beim ersten Date gilt: Durchatmen und authentisch bleiben. Stellen Sie sich vor, Sie sind neu in Ihrem eigenen Unternehmen und lernen alles erst kennen – genau so geht es Ihren Usern. Überlegen Sie sich, wie Ihr Unternehmen von anderen gesehen werden soll, was Sie Ihren Lesern zeigen wollen und im Idealfall wird aus dem guten ersten Eindruck mehr und die Interessenten kommen wieder.

„Corporate Voice“ und Tonalität

Den richtigen Ton im Internet zu treffen ist nicht immer einfach, weil es so viele unterschiedliche Kanäle gibt, die für ganz verschiedene Kommunikationsanlässe geeignet sind. Auf den verschiedenen Plattformen tummeln sich die unterschiedlichsten User, deren Sprache Sie zuerst verstehen und dann anwenden sollten. Nur so kann der Content in einen passenden Kontext gebracht werden und funktionieren.

Damit das gelingt, sollten Sie sich in Ihrem Unternehmen darüber einig sein, wie Sie klingen möchten: Die Stimme des Unternehmens sollte, unabhängig von der Art des Inhalts, gleich bleiben, der Ton darf sich allerdings an die Situation anpassen.

Webseite vs. Social Media: Der Ton macht die Musik

Bei Texten für eine Webseite sollten Sie immer im Hinterkopf behalten, dass User im Schnitt nach maximal 10 Sekunden entscheiden, ob sie die Inhalte der Seite interessant finden und weiterlesen, oder die Seite verlassen. Weil außerdem 79 Prozent der Internetnutzer die Inhalte auf der Webseite nur scannen, empfiehlt es sich, die Texte kurz und simpel zu halten und ordentlich zu gliedern. Auch die Wortwahl spielt eine bedeutende Rolle: Kurze Sätze mit vielen Verben eignen sich am besten für Webseiten-Texte.

Schreiben sollten Sie in Hochsprache. Zum einen deshalb, weil es sich schneller lesen lässt, zum anderen, weil Dialekte einfach nicht von jedem verstanden werden. Außerdem fällt die Wortwahl auch im Hinblick auf Suchmaschinenoptimierung (SEO) ins Gewicht: Begriffe werden im Normalfall in der Standardsprache gesucht (und dann hoffentlich auch gefunden).
Wenn Sie dennoch damit liebäugeln, Ihre Homepage im Dialekt zu schreiben, können Sie probehalber einen Blick auf die ”Hoampage” des FC Bayern München werfen und sich selbst ein Bild machen.

Etiquette im Social Media Universum

Wenn Ihr Unternehmen „social“ wird, können Sie sich dort sprachlich schon ein bisschen austoben. Slang-Wörter und Dialektbegriffe gehören hier dazu, wie der Like-Button auf Facebook oder Vogel Larry zu Twitter. Das Social Web ist ein spezielles Universum, in dem im Normalfall alle per „Du“ und im besten Fall befreundet sind. Aber auch im Social Web kann man sich im Ton vergreifen. Damit das nicht passiert, gilt es, die Eigen- und Besonderheiten der einzelnen Kanäle zu beachten:

Facebook – Posts sind dann erfolgreich, wenn ein Dialog entstehen kann. Das gelingt am ehesten in einem umgangssprachlichen Ton, der das Posting authentischer und die damit verbundene Marke greifbarer macht. Persönlicher formulierte Postings werden außerdem öfter geliked.

Twitter – ist ein besonderer Fall, da Sie nur 140 Zeichen zur Verfügung haben, um den User anzusprechen. Dabei sollten Sie sich trotzdem an die Regeln der deutschen
Grammatik halten, um nicht unseriös zu wirken. Ein passender Hashtag unterstützt den Text zusätzlich.

Blogs – geben dem Texter am einfachsten die Möglichkeit, seinen eigenen Stil auszubauen. Wenn Sie Leidenschaft für Ihr Thema mitbringen und zeigen, dass Sie kompetent sind, werden Sie Ihre Leser auch halten. Auch hier gilt wieder, dass Sie Grammatik und Rechtschreibung nicht vernachlässigen sollten.

Generell gilt: Wenn Sie sich über Ihre Zielgruppe im Klaren sind, treffen Sie auch ohne viel Mühe den richtigen Ton. Es macht nämlich sehr wohl einen Unterschied, ob Sie Social Media Kanäle nutzen, um Geschäftskunden, Privatkunden oder Mitarbeiter und Kollegen anzusprechen.

Auf kulturelle Unterschiede achten

Auch kulturelle Eigenheiten können sich als mögliche Fettnäpfchen entpuppen, in die man lieber nicht tritt. Besonders dann, wenn ein Unternehmen seinen Hauptsitz im Ausland hat, Texte und Beiträge für Homepage und Co aber wörtlich übersetzt keinen Sinn ergeben, ist Vorsicht geboten.

Jedes Land mit seiner Kultur hat sein eigenes Sprachgefühl und seinen eigenen Humor. Dass dieser Humor in einem anderen Land nicht zieht, hängt nicht immer mit einer fehlerhaften Übersetzung zusammen, sondern auch mit dem Temperament der Menschen. Um Fehler und Fauxpas dieser Art zu vermeiden, empfiehlt es sich, einen Muttersprachler oder professionellen Übersetzer zu Rate zu ziehen, besonders wenn es um Umgangssprache und Slangwörter geht.

Um mit Social Media Posts erfolgreich zu sein, sollten Sie in erster Linie wissen, für wen Sie schreiben. Lassen Sie sich auf die Sprache Ihrer Leser ein und beachten Sie die Besonderheiten der verschiedenen Social Media Kanäle. Allem voran gilt: Keep it short and keep it simple.

Autorin:
Caroline Schenk ist Texterin und Social-Media-Managerin der Wiener Agentur Resonanz Online Marketing. Zu Ihren Arbeitsschwerpunkten zählen Content Marketing und Corporate Blogging.