Skype Translator vs. Google Translate: Schlacht der Online-Übersetzer
Abhängig vom Verwendungszweck können Privatpersonen und Unternehmen auf menschliche und maschinelle Übersetzer zurückgreifen. Während „echte“ Übersetzer vor allem für Firmenzwecke, bei denen Professionalität eine große Rolle spielt, geeignet sind, können die maschinellen Pendants für kurze Übersetzungen zwischendurch oder auch in Echtzeit (wie eine Art Dolmetscher) genutzt werden. Die wohl bekanntesten Branchenvertreter sind hier der neue Skype Translator und das bewährte Google Translate.
Schnell mal ein Wort übersetzen – dafür nutzt die große Mehrheit den kostenlosen Übersetzer von Google namens Google Translate. Doch der Suchmaschinenriese bekommt auf dem Feld der maschinellen Übersetzung immer mehr Konkurrenz. Insbesondere Skype, das Go-to-Werkzeug für Videokonferenzen von Microsoft, hat nun einen Dienst entwickelt, der Google Translate meilenweit in den Schatten stellen könnte: Es handelt sich hierbei weniger um einen Übersetzer, sondern eher um einen Dolmetscher, da die Übersetzung in Echtzeit während eines Skype-Telefonats erfolgen kann.
Es handelt sich hierbei um eine Entwicklung, die auf der „Re/code’s Code Conference“ für viel Aufmerksamkeit sorgte und Apple sowie Google dazu veranlasste gleich eigene Dolmetscherdienste in Auftrag zu geben, deren Finalisierung jedoch noch eine ganz Weile dauern wird. In der Zwischenzeit wird es Zeit für einen Vergleich zwischen Google Translate und Skype anhand der folgenden Punkte:
Charakteristik des Übersetzertools
Skype Translator: Das Übersetzertool von Skype erkennt sowohl Geschriebenes als auch Gesprochenes – Übersetzungen werden direkt und in Echtzeit übersetzt, sodass der Gegenüber sofort weiß, was gemeint ist, ohne eine gemeinsame Sprache zu finden.
Die Frage ist nur, wie genau der Skype Translator arbeiten wird und ob während eines Gesprächs und aufgrund von Übersetzungsfehlern nicht doch das eine oder andere Fragezeichen im Gesicht des Gesprächspartners auftaucht.
Google Translate: Der Google-Dienst bietet einen ganz klassischen Übersetzer für Texte. Der Nutzer gibt dafür einfach seinen Text in das linke Feld ein und bekommt die Übersetzung im rechten Feld angezeigt. Auch hier stellt sich jedoch häufig die Frage, wie genau und korrekt der Dienst wirklich arbeitet.
Der Skype Translator sichert sich den ersten Punkt, da auch Gesprochenes in Echtzeit übersetzt wird.
Voraussetzungen
Skype Translator: Die Voraussetzungen für den Skype Translator sind denkbar simpel – mehr als einen PC mit Internetzugang und natürlich die Skype Software braucht es nicht. Der Dienst wird erstmals Ende des Jahres 2014 in einer Beta-Version erscheinen. MAC-Nutzer können den Dienst vorerst nicht nutzen, da lediglich Windows 8.1 und die Windows 10 Technical Preview (die noch längst nicht für den Endverbraucher verfügbar ist) unterstützt werden.
Google Translate: Für den Übersetzungsdienst von Google braucht der Nutzer nur einen PC mit Internetverbindung. Über translate.google.de wird das Tool anschließend einfach über den Browser aufgerufen – deshalb spielt es für Google Translate auch keine Rolle, ob per Windows-PC, MAC oder Smartphone übersetzt werden soll. Ein klarer Vorteil, wenn es schnell und einfach sein muss.
Da Google Translate plattformübergreifend arbeitet gibt es hier den ersten Punkt für den Suchmaschinenriesen.
Unterstützte Sprachen
Skype Translator: Zum Start des Dienstes soll der neue Skype Translator rund 40 verschiedene Sprachen beherrschen. Darunter natürlich Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch, aber auch einige Exoten, wie Mandarin oder Japanisch.
Google Translate: Das System vom Suchmaschinenriesen Google erkennt doppelt so viele Sprachen wie der Skype Translator – 80 Stück sind es insgesamt, darunter beispielsweise auch viele afrikanische Dialekte.
Auch hier liegt Google Translate vorne und stellt auf 1:2.
Intelligenz des Systems
Skype Translator: Der Skype Translator ist nicht nur aufgrund der Echtzeit-Übersetzung besonders – auch die Intelligenz des Systems kann überzeugen. Der Dienst verbessert sich selbst, in dem die Lerntransfer-Methode angewandt wird, die eine Fähigkeit beschreibt, gelernte Problemlösungen auf eine andere, vergleichbare Situation zu übertragen. So lernt auch das menschliche Gehirn, was den Skype Translator nur noch beeindruckender macht.
Google Translate: Google Translate lernt durch die Erfahrungen der Nutzer. Für viele Einzelworte werden Alternativen vorgeschlagen, falls die eingefügte Übersetzung nicht dem Sinn des Satzes entspricht. Damit wird auch klar, warum Google Translate hier unterlegen ist: Nur, wenn die Nutzer mithelfen den Übersetzer zu verbessern, kann das System sich weiterentwickeln.
Der Skype Translator ist intelligenter und kann ausgleichen – 2:2.
Kosten
In puncto Kosten nehmen sich beide Übersetzungsdienste nichts. Sowohl der Skype Translator (beziehungsweise die Skype Software) und Google Translate ist kostenlos.
Für beide Dienste gibt es einen weiteren Punkt.
Nach Punkten gibt es ein 3:3 Unentschieden. Welches Tool nun das Richtige ist, hängt vom Zweck der Übersetzung ab. Geht es nur darum, kurz einige Vokabel zu übersetzen, ist Google Translate immer noch die erste Wahl. Bei der Kommunikation mit ausländischen Gesprächspartner, nimmt Skype jedoch – wenn es denn wirklich zur Finalisierung so funktioniert, wie angepriesen – sprachliche Barrieren komplett aus dem Weg und macht so Platz für noch mehr Kommunikationsmöglichkeiten.